3.1 Exposé
Inhalt: Das Heulen von Sirenen und das Bellen der Flak, Luftschutzkeller und Angst prägen den verträumten Fritz. Die Familie entkommt der Bombenhölle Berlins, Vater tritt eine Stelle als Chemiker in einer Glasschmuckfabrik in Westösterreich an, doch auch die Landeshauptstadt wird bombardiert, sie ziehen ins Dorf, wo Vater arbeitet. Nach dem Krieg beschlagnahmt die amerikanische Besatzungsarmee das Wohnhaus, ein Büro im Lagerhaus wird ihr Heim. Fritz sammelt bei den Amis Zigarettenkippen, Vater weist ihn an, den Tabak ins Klo zu spülen. Nach der Schule bettelt der Junge beim Bäcker um Brot, bei Bauern in umliegenden Dörfer um Milch.
Autoritäre Erziehung und Vater-Sohn-Konflikt sind die zwei Seiten einer Münze; stumpfsinniges Wiederholen von Merksprüchen im Chor und körperliche Züchtigung gehören zum Schulalltag. Mit Kumpeln hänselt Fritz den behinderten Franzl, illegitimen Enkel des Unternehmers; über ihn sind Gerüchte im Umlauf, die seine Neugier erregen, doch als er Leute befragt, verbietet es Vater. Ein Gymnasiallehrer demütigt den aufmüpfigen Schüler, Fritz hasst die Schule, rebelliert und haut ab. Sein zwiespältiger Charakter – ängstlich und schüchtern, vorwitzig und abenteuerlustig – bringt ihn immer wieder in Schwierigkeiten. Er wechselt an die Fachschule, schwänzt oft, schafft sich Freiräume. Der Export von Glasschmuck floriert, die Fabrik wächst und verändert das Gesicht des Dorfes. Fritz beginnt in München das Studium Maschinenbau, doch der Mensch hinter der Maschine interessiert ihn mehr.
Auf einem Bierfest lernt er Rose kennen, die Frau Mikes, eines amerikanischen Sergeanten und Alkoholikers, er wird ihr hörig. Er bricht das Studium ab, arbeitet in der Glashütte und in der Bibliothek der Fabrik, findet Belege, dass die Gerüchte über Franzl und dubiose Besitzverträge nicht aus der Luft gegriffen sind. Vater drängt ihn, das Abitur nachzuholen, doch Fritz hat nur im Sinn, das Leben zu genießen.
Die wilden Jahre enden jäh, als er das Mädchen mit den traurigen Augen wieder trifft. Die Liebe pflügt sein Leben um, er erkennt die Kraft des Willens, schafft das Lateinabitur, stürzt sich auf das Studium, schließt es in Rekordzeit ab, wird Assistent. Der Professor beutet ihn aus, Fritz bewirbt sich beim Fernsehen, wird Redakteur, genießt es, hinter die Kulissen zu schauen, lernt mit Stress und Intrigen umzugehen. Kontakte mit einem ehemaligen CSSR-Agenten bringen Spannung und Gefahr. In Recherchen für einen Film über die Fabrik erfährt er, dass Franzls Vater ums Erbe geprellt wurde; ein Manager in der Leitung behindert die Nachforschungen und verhindert die Produktion des Films. Der Ex-Agent verschafft Fritz Dokumente, die Franzl und dessen Stiefbruder zu ihrem Erbe verhelfen. Intrigen und eigene Fehler bringen Fritz beruflich in Bedrängnis; als er besonders auf den Rückhalt der Familie angewiesen ist, droht sie zu zerbrechen. Er wird in die Abteilung Wissenschaft versetzt und dreht er in den Kanälen von Wien einen Film über Ratten.